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Article: Nahtzugabe

Nahtzugabe

Nahtzugabe

Immer wieder kommt eine Frage zu meinen Schnittmustern:
Sind deine Schnittmuster mit der ohne Nahtzugabe?

Schon mal vorab: All meine Schnittmuster sind ohne Nahtzugabe.
Das bedeutet, beim Zuschnitt des Stoffes muss die Nahtzugabe von dir hinzugefügt werden.

Warum ich mich für diese Variante entschieden habe und auch dabei bleiben werde, möchte ich dir in diesem Beitrag erzählen.

Ich hoffe, du wirst sehen, dass ein Schnittmuster ohne inkludierte Nahtzugabe mehr Vorteile als Nachteile hat und dir viel mehr Möglichkeiten bietet.

Hier kommen also meine 6 Vorteile bei Schnittmustern ohne Nahtzugabe.

1. Nähe mit deiner persönlichen Nahtzugabe

Die Auswahl der Nahtzugabe sollte nicht vom Schnittmuster anhängen, sondern von deiner persönlichen Vorliebe oder deiner genutzten Maschine.

Übliche Nahtzugaben
Beim Nähen mit der Nähmaschine 1cm
Beim Nähen mit der Overlock 0,7cm

Außerdem haben die Stichplatten der Nähmaschinen oft unterschiedliche Einteilungen, die dich beim Nähen beim Einhalten der Nahtzugabe unterstützen. Du kannst die Stoffkante bequem an der Einteilung entlang führen und musst so die Nahtzugabe nicht zusätzlich für das Nähen auf dem Stoff anzeichnen.
Ich habe viele Kunden, die daher lieber mit 1,5-2cm Nahtzugabe nähen.

2. Nachhaltigkeit

Ein zusätzliches Thema, das heute sehr gern vernachlässigt wird, ist ein späteres Anpassen des Kleidungsstücks. Wenn du mehr als 0,7cm Nahtzugabe nutzt, hast du immer noch etwas „Puffer“ für Anpassungen, falls sich dein Körper in der Zukunft etwas ändern sollte oder wenn du dein Kleidungsstück weiter vererbst.

3. Du kannst die Nahtzugabe auf den Stoff anpassen

Verschiedene Stoffe haben unterschiedliche Eigenschaften.
Nehmen wir als Bespiel ein Pulloverschnittmuster.
Auch wenn ein Pulloverschnittmuster für dehnbare Stoffe ausgelegt ist, macht es bei der Auswahl der Nahtzugabe durchaus einen Unterschied, ob du ihn aus Jersey, Sweat oder Strick nähst.

Jersey
Ist dünn und einfach zu vernähen. Oft reicht hier das Nähen mit der Overlock oder einem entsprechenden Stich der Nähmaschine. Hier würden als Nahtzugabe 0,7cm ausreichen.

Sweat
Ist etwas dicker und oft auch weniger elastisch. Hier passt als Nahtzugabe 0,7-1,0cm.

Strick
Bei Strick müssen die Schnittkanten auf jeden Fall versäubert werden. Durch die lockere Struktur können die Schnittkanten schnell ausfransen.
Auf Nummer sicher gehst du hier, wenn du in 2 Schritten nähst:
– erst versäuberst du die Schnittkanten
– danach nähst du die Schnittteile mit der Nähmaschine und einem elastischen Stich zusammen

Je nach Dicke des Strickstoffes kannst du hier eine Nahtzugabe von 1-2cm nutzen.

Fazit
Wie du siehst, haben wir hier bereits einen Nahtzugaben-Spannweite von 0,7 bis 2,0cm
Hier wäre es nicht wirklich hilfreich, wenn das Schnittmuster mit einer Nahtzugabe von 1,0cm kommt

4. Vernähe eine andere Stoffart

Wie sagt meine Direktrice immer so schön: Dem Schnitt ist es egal, aus welchem Stoff er genäht wird.

Natürlich wird oft bei der Konstruktion des Schnittmusters eine bestimmte Stoffart als Grundlage genommen. Auf der Stoffwahl beruhen die Weitezugaben, das Design und bei Schnittmustern mit eingerechneter Nahtzugabe auch die Größe der Nahtzugabe.
Hierbei wird die Nahtzugabe nach der Verarbeitungsart ausgewählt, das bedeutet, ob die Verarbeitung ausschließlich mit der Nähmaschine oder mit der Overlock stattfindet.

5. Passe das Schnittmuster an

Anpassungen am Schnittmuster müssen immer am Schnittmuster OHNE Nahtzugabe vorgenommen werden.
Du brauchst hierfür das Schnittmuster ohne Nahtzugabe und müsstest eine inkludierte Nahtzugabe abmessen und entfernen.

Das gilt nicht nur für Anpassungen, sondern auch, wenn du einen Schnitt individualisieren und nach deinen Wünschen abändern möchtest.

6. Individuelle und schöne Verarbeitung der Nahtzugabe

Mit etwas Näherfahrung kommen auch meist Vorlieben für die Verarbeitung der Nahtzugabe.

Eine schöne Französische Naht, eine stabile Kappnaht oder eine Hongkong-Naht für eine saubere Innenseite sind eine beliebte und einfache Variante dein Kleidungsstück nicht nur zu individualisieren, sondern es auch lange haltbar zu machen.
Die unterschiedlichen Nähte werden mit verschiedenen Nahtzugaben genäht, die du sonst anpassen müsstest.

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So druckst und klebst Du meine Schnittmuster.

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